Das weiche und homogene Licht bei bewölktem Himmel zeichnet die Gesichter mit einem schönen soften Pinsel. Dann ist man von der Uhrzeit eher unabhängig. Wenn die Sonne stark und hart strahlt, muss man schon einiges berücksichtigen, aber auch in dem Fall kann man zeitlich ziemlich flexibel sein.
Das Licht ist weich und indirekt, die Haut sieht sanft und jung aus. Man kann nicht genau sagen, zu welcher Uhrzeit das Bild aufgenommen wurde. Leider kann man sich das Wetter nicht so einfach bestellen.
Bei direktem Sonnenlicht sieht das Licht-Schatten-Spiel besonders auf dem Gesicht sehr ungünstig aus. Nur in seltenen Fällen wäre das ein Vorteil. Ich – als ein Hochzeitsfotograf und Familienfotograf – habe meine Lieblingsuhrzeiten für ein Fotoshooting, aber kann mich auch an fast alle Bedingungen anpassen.
Kurz bevor die Sonne untergeht gibt es ein vielleicht 15-30 Minuten langes Zeitfenster – die so genannte goldene Stunde. Das Licht ist warm, noch direkt, aber weich. Die Schatten sind lang, aber nicht mehr so hart. Das Bild wirkt plastischer und hat mehr Tiefe. Das Paar oder die Familie hat Bewegungsfreiheit und abends ist es oft angenehm kühl.
Ein Brautpaarshooting direkt nach der standesamtlichen Trauung um 12:00 Uhr. Was tue ich in solchen Situationen? Ich suche nach Schatten und ich finde immer welchen. Große Bäume und Gebäude spenden viel Schatten, deshalb fotografiere ich gerne in Parks. Hier hat man etwas weniger Bewegungsfreiheit (z.B. muss das Brautpaar direkt unter einem Baum stehen).
Bei Bedarf bringe ich einen speziellen 2m großen Diffusor zum Fototermin mit. Das ist ein leichter, bespannter, halbdurchsichtiger, weißer Stoff, der das Sonnenlicht weicher macht.
Bei dem Paar auf der Bank verwende ich diesen Diffusor. Ohne ihn hätte der Bräutigam ein dunkles Gesicht und die Braut wäre von der Sonne geblendet.
Wenn es im Schatten zu dunkel oder düster ist, mische ich gerne das natürliche Licht mit dem künstlichen (von einem Blitz durch eine Softbox). Trotzt dem klaren Himmel habe ich – der Fotograf – die Kontrolle über das Licht, und nicht das Licht über mich.